Donnerstag, 11. September 2008

Unistart 08./09.09.08

Mein Unibeginn ist am Montag ziemlich entspannt, habe nur eine Veranstaltung und die beginnt erst um 14Uhr. Es ist deutsche Literatur der Romantik. Trotzdem wird alles auf Englisch gehalten. Das Kurssystem ist in Irland anders als in Deutschland. Bei uns hat man jedes Seminar nur einmal die Woche, dafür aber 90 Minuten am Stück. Hier ist das Seminar geteilt, zwei Mal die Woche, dafür aber nur 50 Minuten pro Sitzung. Eventuell kommt dazu dann auch noch ein obligatorisches Tutorium, was bei meinen Philosophiekursen zum Beispiel der Fall ist. Also habe ich dann meine Philo.kurse 3x Woche. Erinnert mich ein bisschen wie an Schule, da hat man auch alle Fächer mehrmals die Woche. Oh Gott und dann auch noch so viele Hausafgaben bis zum nächsten Mal. Da ich mit den Bachelorstudenten Unterricht habe, muss ich mich auch deren Richtlinien fügen. Das bedeutet während des Semesters ein Referat halten, ein Essay von 2500 bis 3000 Wörtern schreiben und am Ende, abhängig vom Kurs, ein Exam von 2 Stunden machen. Das kann ja was werden, das bin ich ja nun gar nicht gewohnt, soviel während des Semesters zu machen :)

Am Dienstag ging es dann gleich richtig los. Ich bin natürlich zu spät gekommen - zu meinem ersten Philosophiekurs über die Philsophie der Sprache. Zu meiner Verteidigung kann ich sagen, dass es nicht an mir lag. Der Bus hatte Verspätung, wie das oft hier der Fall ist, wie ich schon mitbekommen habe. Und dann ging auch noch die Türknauf des Unterrichtsraumes nicht auf. Ich stolperte dann mit mehr Lärm als gewollt ins Zimmer und alle schauen mich an. Es war mir das peinlich :) Zusätzlich zu meinem Missgeschick ist auch nur noch in der ersten Reihe ein Sitz frei. Prima. Der Dozent hatte mich die ganze Zeit im Blick und im Gedächtnis werde ich nun wohl auch bleiben, erstens weil ich zu spät kam, zweitens wegen der Türsache. Der Kurs war dann übrigens noch ganz interesant :)

Nachher hatte ich Philosophie der Wissenschaften. Dieser Dozent spricht sehr sehr schnell. Aber auch wenn man nichts oder wenig versteht, ist es ein Schauspiel, wenn er den Alleinunterhalter mimt. Er will eine Folie auf den Polylux (Overheadprojektor) legen und als er diesem einschaltet, gibt es erst einmal einen Knall und dann brennt die Steckdose lichterloh.Trotzdem funktionierte das Gerät noch. Das ist auch der Grund, warum der Prof es nicht gleich mitbekommen hat und sich nur wunderte, was denn da geknallt hatte. Die Steckdose brannte munter vor sich hin :) Nachdem die erste Einführung missglückt war, versucht er es jetzt ohne Folie, nur mit Reden. Das ist das AUS für mich. Ich glaube, der redet NOCH SCHNELLER als Lorely Gilmore :) Zusätzlich will er sich wohl besonders heimisch fühlen und zieht erst einmal seine Schuhe aus, stellt sie unter das Lehrerpult und springt von rechts nach links immer die Tafel entlang. Zumindest kann ich entziffern, was er anschreibt, was bei dem Kurs vorher nicht möglich war, weil der Prof so klein geschrieben hat und alle Buchstaben zusammenzog, dass ich nicht viel entziffern konnte und dabei saß ich ja schon in der ersten Reihe :)

Im Anschluss will ich die Mensa ausprobieren und habe fast eine Schock bekommen, wie teuer selbst das Mensaessen ist. Ein Hauptgericht (besteht zwar mit aus Suppe und Nachspeise) kostet 6€. Das ist dann doch zu krass. Aber ich habe nicht viel weniger bezahlt, denn meine Nuddeln mit Rahmsoße kosten immerhin 4€. Ich glaube, es wird wohl beim Lunchpaket bleiben. Aber einmal wollte ich die Mensa schon testen. Geschmeckt hat es zumindest. Die Mensa ist schön groß, viele Sitze und kein Gedränge - zu vergleichen mit der Sportforumsmensa, nur in modern.

Am Dienstagabend gab es für die Erasmusstudenten noch eine 2.Orientierung. In drei verschieden Vorträgen wurde in Kurzform über die Geschichte, Politik und Wirtschaft Irlands gesprochen. Es war schon ganz interessant. Im Anschluss kam der angenehmere Teil, denn in der Students Bar neben dem Studenten Office war noch Treff. Das war dann auch nötig:) Als ich um 9 an die Bushaltestellte kam, hatte ich richtiges Glück, denn genau in diesem Moment war der Bus zwar an der Haltestelle vorbei gefahren, musste aber an der folgenden Ampel, die gleich an Haltetelle ist, warten. Der Busfahrer sah mich zum Glück und gab mir Handzeichen, dass ich herkommen sollte und einsteigen könne. Super. Ich habe mich riesig gefreut. Ich hätte sonst wieder ewig auf den nächsten Bus warten müssen. Kleine Freuden erleichtern das Leben.

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