Heute ist der Ankunfttag. Aus drei verschiedenen Richtungen kommen sie nach Dublin eingeflogen. Um 11Uhr hole ich Mama und Tobi vom Flughafen ab. Der Flug hat etwas Verspätung. Gar nicht so schlecht, denn da ich nicht pünktlich bin (der Aircoach hat mal wieder Verspätung - und dann kamen mal wieder gleich 2 Busse nacheinander. "Manchmal macht das Land einfach keinen Sinn", Zitat von Anita. Sie fliegt fast zu gleichen Zeit los, um die Osterfeiertage in Deutschland zu verbringen, wie meine beiden ankommen. Da wir aber von verschiedenen Richtungen an den Flughafen fahren, treffen wir uns dort noch mal schnell, um uns zu verabschieden. Irland ist manchmal einfach so witzig!), fällt es nicht ins Gewicht. Ich habe für jeden meiner Gäste ein kleines "Willkommenspäckchen" vorbereitet: einen Briefumschlag mit Kleeblättchen verziert mit dem Inhalt eines Touristenstadt- und Busplanes und einer persönlichen Notiz von mir an meine Besucher.
Daniel ruf zwischendurch an, dass er gelandet ist, in die Sadt fährt und sich einige Dinge anschauen möchte, wir uns dann später noch treffen. Als wir dann in die Stadt zurückfahren, müssen wir natürlich eine Hot Chocolate bei Butler's trinken. Daniel ruft an und er ist total "verzweifelt": Er sei mit dem Bus in die Stadt gefahren und sei dann Richtung Docklands und Hafen gelaufen. Jetzt sei er aber "in the middle of nowhere!" Tja, wie er das in der Hauptstadt geschafft hat - keine Ahnung. Keine Menschen, keine Autos, meine Taxen. Da er mein Willkommenspaket noch nicht überreicht bekommen hat, ist es ja klar, dass er verloren gehen musste :) Nach ein paar Telefonaten hin und her, landet er dann doch in einem Taxi, dem einzigen, was er kriegen konnte (und nachdem er dem Fahrer ausdrücklich zu verstehen gegeben hat, dass er genau DIESES Taxi braucht) und kommt zum Main Entrance des Trinity College. Der Tag ist schon wieder voller Überraschungen. Kaum sind sie da, schon geht es wieder rund. Aber zur Entschädigung gibt es Butler's Hot Chocolate und den Brief, mit der persönlichen Notiz, dass wir nun endlich einen Jameson trinken.
Nachher schlendern wir durch das Trinity College und wollen im Anschluss ein Restaurant suchen. Regine hatte mir den Tipp gegeben, dass in der Dawson St. ein Italiener ist, der sehr gut, aber leider nicht billig sein soll. Als wir ankommen, ist alles dunkel. Also suchen wir ein anderes Restaurant. Aber irgendwie gestaltet sich die Suche nach unserem Abendessen sehr schwierig. Kein Restaurant hat geöffnet – und das zum Karfreitag. Was für eine Pleite. Letztendlich finden wir ein Restaurant (Parallelstraße der Grafton St.). Wir essen italienisch, Daniel möchte noch Wein bestellen und der Kellner fragt: „Tomorrow?“ Wir denken erst, dass er Witze macht und Daniel antwortet, dass er eigentlich jetzt gern einen Rotwein hätte. Da klärt uns der Kellner auf, dass es am heutigen Tag GAR KEINEN Alkohol gibt – nirgendwo. Deswegen haben die Pubs auch geschlossen (und das Guinness Storehouse sicher auch J ) und machen erst um Mitternacht wieder auf. Auch nicht schlimm, Essen ist trotzdem gut. Nachher gehen wir ins Hostel und in diesem Moment ruft Kathrin an, dass sie und Steffen mit dem 16a Bus gerade auf dem Weg in die Stadt sind. Super. Wir schlendern dann noch ein bisschen durch Temple Bar und wollen eigentlich noch warten, bis es um 12 Uhr ist, aber da meine Gäste alle ganz müde sind, gehen wir dann doch wieder zurück. Wir wollen den morgigen Tag früh beginnen, denn wir haben GROßES vor…
SAMSTAG, der 11.04.09
Treffpunkt zum Frühstück im Hostel: 9 am. Wir frühstücken in Ruhe und nach dem werden Geschenke verteilt: Willkommensgeschenke, Begrüßungsgeschenke, Nachgeburtstagsgeschenke, Ostergeschenke. Eh wir aufbrechen können, vergeht schon mal eine Weile. Danach geht es aber los. Wir beginnen im St. Stephen’s Green, danach Trinity, O’Connell St. mit Parnell Denkmal, Henry St. und Jameson Distillery. Dort machen wir nach dem Mittag Halt und „stärken“ uns erst einmal mit einer Führung in der Brennerei mit anschließender Verkostung. Das muss sein, Steffen und Daniel, denen ich dringend geraten habe, sich als Volunteers zu melden, sind begeistert. Nach dem Aufenthalt geht es uns allen gut und wir sind schon ziemlich lustig drauf. Im Anschluss geht es noch zur Christ Church und zur St. Patrick’s Cathedral, bevor wir uns auf den Weg zum UCD- Campus machen.
Diesmal haben wir mehr Glück. Die 10 kommt gleich, als wir an der Bushaltestelle stehen. Das Wetter ist immer noch fabelhaft. Es ist einfach so viel schöner, wenn die Sonne scheint. Am Campus angekommen, ist es leider schon nach 5pm, deswegen hat das Arts Cafe und Arts Building nicht mehr auf. Über den Eingang der Bib kommen wir trotzdem hinein und ich kann zeigen, wo ich immer Unterricht habe und wo ich Klavier spiele. Bree kommt auch noch vorbei und lernt die Ganze Geblerbande kennen. Es ist sehr lustig, vielleicht liegt es daran, dass uns die Distillery so gut getan hat??? ;)
Wir laufen am See vorbei, am Sportcentre vorbei zum Ausgang, wo die Busnummer 11 („meine“ Nummer) fährt. Dort verabschieden wir uns von Bree. Wir fahren mit dem Bus zu mir nach Hause. Adrienne und Miles sind nicht daheim. Miles ist bei seinem Vater auf den Cayman Islands und Adrienne ist Freunde „out of town“ besuchen. Also haben wir das ganze Haus für uns allein. Wir machen uns Abendbrot (Adrienne hat für uns eingekauft) und zum Nachtisch gibt es den göttlichen Hot chocolate fudge pudding. Der ist einfach AMAZING!!!
Gegen halb 10 pm fahren wir in die Stadt und machen in Temple Bar unsere Pub Crawl: DIE Temple Bar, No. 11 und Porter House. Allen hat es super gefallen, auch wenn ziemlich touristisch ist, ist es für deutsche Verhältnisse schon „urig“, denn Pubs gibt es in Deutschland nicht so viele
SONNTAG, der 12.04.09 (Ostersonntag)
Für den heutigen Ostersonntag habe ich mit etwas ganz besonderes ausgedacht: Er steht im Zeichen Irlands. Ich habe einen Tisch im Bewley’s reserviert und möchte meine Familie zum Irish Breakfast ausführen. Ihnen gefällt die Idee super und sind total begeistert. Es schmeckt ihnen sogar – sehr gut!
Nachher laufen wir zur DART Station und fahren nach Howth, um dort die Seelöwen zu sehen und den Cliff Walk zu gehen. Das Wetter spielt immer noch mit, es ist doch echt schier unglaublich. An diesem Tag hole ich mir doch tatsächlich einen Sonnenbrand – und das in Irland, wo es doch noch vor drei Tagen so viel geregnet hatte. An einer geeigneten Stelle „entschlüpft“ uns der Osterhase und versteckt seine Ostereier, die wir dann suchen sollen. Das ist gar nicht so einfach, obwohl der Suchradius nicht groß ist. Da viele Menschen heute unterwegs sind, fragen sie mehrfach, ob wir was verloren haben. Mhmm, so kann man es natürlich auch sehen J Die Deutschen, die des Weges entlangkommen, helfen sogar mit Suchen, werden auch fündig und wöllten am liebsten das Osternest gleich behalten. Wer nicht mit Nachnamen Gebler heißt, hat schlecht Karten. Daniel und Kathrin haben auch noch für jeden ein kleines Osterei versteckt. Es dauer wirklich eine ganze Weile bevor alles gefunden haben. Als wir bei dem Rundgang die andere Uferseite erreichen, legen wir eine Pause im Pub ein, genießen die Sonne (und die Iren) und trinken Kaffee. An diesem Sonntag ist in England ein Rugbyspiel (Englische Mannschaft gegen die Irische Mannschaft) Die Iren sind total aus dem Häuschen, denn sie führen und gewinnen auch das Match. Die Abneigung Irlands gegenüber England kann man immer noch spüren – v.a. im Sport.
MONTAG, der 13.04.09 (Ostermontag)
Heute um 4Uhr früh zieht der „Gebler-Wahnsinn“ von Dannen. Daniels, Muttis und Tobis Flüge gehen um 6 Uhr, Kathrin und Steffens um 7.15Uhr. Sie teilen sich ein Taxi, was wir abends noch im Hostel bestellt haben und fahren damit zum Flughafen: billiger und von der Zeit persönlich variabler.
Guten Flug, meine Lieben. Es hat mich gefreut, dass ihr ein Stück meiner neuen Heimat kennen gelernt habt und nun gesehen habt, wie ich hier lebe und warum ich Dublin, Irland und die ganzen verrücken Iren so mag!
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